Erschienen am 05.07.2025 um 07:30 Uhr
Bayerischer Wald. Der Bayerische Wald ist seit Jahren ein beliebtes Ziel für Campingurlauber aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. Mit seiner Mischung aus dichten Wäldern, klaren Bächen, sanften Hügeln und weiten Ausblicken zieht die Region jährlich Hunderttausende Besucher an. Besonders begehrt sind Campingplätze, die direkt an einem See liegen oder zumindest freien Zugang zu natürlichen Gewässern bieten. Der Trend zu naturnahem Urlaub hat sich nach der Pandemie nochmals verstärkt.
Campingurlaub boomt weiterhin
Wie aktuelle Statistiken der Bayerischen Landesstelle für Tourismus zeigen, bleibt Camping im Freistaat eines der beliebtesten Reiseformate. Gerade im Bayerischen Wald, der als „grüne Lunge“ Bayerns gilt, konnten viele Plätze ihre Auslastung in den letzten Jahren kontinuierlich steigern. Die Betreiber berichten von einer hohen Zahl an Stammgästen, die seit Jahrzehnten regelmäßig mit Wohnmobil, Caravan oder Zelt anreisen.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Camping im Bayerischen Wald steht für Ruhe, Entschleunigung, Natur und Flexibilität. Gleichzeitig bieten viele Plätze mittlerweile modernen Komfort mit Sanitäranlagen auf Hotelniveau, Wellnessbereichen, Kinderbetreuung und Gastronomieangeboten. Dennoch bleibt das Naturerlebnis für die meisten Gäste der ausschlaggebende Punkt.
Campingplätze am See besonders gefragt
„Plätze mit direktem Seezugang sind gerade in den Sommermonaten kaum noch spontan buchbar“, erklärt Anna Putz, Tourismusexpertin bei Tourismus-Marketing Bayerischer Wald. „Die Gäste suchen Abkühlung und schätzen die Kombination aus Campingerlebnis und Bademöglichkeit.“
Tatsächlich verzeichnen Campingplätze an Seen wie dem Arbersee, Drachensee, Eginger See oder dem Rannasee eine deutlich höhere Nachfrage als andere Standorte. Die Betreiber berichten von einer wachsenden Zahl an Anfragen schon im Frühjahr, teilweise mit Buchungen für das gesamte Jahr. Nicht nur Familien mit Kindern, sondern auch Paare und Alleinreisende bevorzugen Standorte am Wasser, um an heißen Tagen nicht weit zur Erfrischung gehen zu müssen.
Komfort trifft Naturerlebnis
Während Camping in früheren Jahrzehnten oftmals mit einfacher Ausstattung und improvisierten Lösungen verbunden war, haben sich die Erwartungen der Gäste in den letzten Jahren verändert. Heute wünschen sich viele Camper hochwertige Sanitäranlagen, WLAN, Wellnessangebote und ein gastronomisches Angebot vor Ort. Gleichzeitig darf das Naturerlebnis nicht verloren gehen.
Die Betreiber reagieren darauf mit Investitionen in neue Sanitärgebäude, Restaurantbereiche und Freizeitmöglichkeiten. Viele Plätze bieten inzwischen auch Mietunterkünfte wie Chalets, Mobilheime oder Glamping-Zelte an, die besonders bei Gästen ohne eigenes Campingfahrzeug beliebt sind. Dennoch bleibt die klassische Parzelle für Wohnmobil oder Caravan das Rückgrat der Belegung.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Neben Komfort spielt der Umweltgedanke eine immer größere Rolle. Viele Campingplätze im Bayerischen Wald setzen auf nachhaltige Konzepte, von Solaranlagen über Mülltrennung bis hin zu regionaler Gastronomie. Einige Plätze sind an das örtliche Nahverkehrsnetz angebunden, um Gästen Ausflüge ohne Auto zu ermöglichen. Auch E-Bike-Ladestationen und Verleihstationen gehören vielerorts inzwischen zum Standard.
Die Gäste honorieren diese Bemühungen. Nachhaltigkeit wird nicht mehr nur als Zusatzangebot gesehen, sondern zunehmend als Voraussetzung für eine Buchung. Gerade junge Familien achten bei ihrer Urlaubsentscheidung darauf, dass die gewählte Unterkunft ökologisch verantwortungsvoll arbeitet.
Herausforderungen und Perspektiven
Trotz der hohen Nachfrage stehen die Betreiber vor Herausforderungen. Dazu gehören steigende Betriebskosten, Fachkräftemangel und die Auswirkungen extremer Wetterereignisse. Starkregen, Hitzeperioden und Stürme machen den Verantwortlichen zu schaffen. Die Infrastruktur muss an neue klimatische Bedingungen angepasst werden, beispielsweise durch hitzeresistente Bepflanzungen oder optimierte Entwässerungssysteme.
Langfristig gehen Experten davon aus, dass der Camping-Boom im Bayerischen Wald anhalten wird. Gründe dafür sind neben dem ungebrochenen Outdoor-Trend auch die geopolitische Lage und die gestiegene Reiselust innerhalb Deutschlands. Zudem arbeiten viele Plätze daran, ihr Angebot außerhalb der klassischen Sommersaison auszubauen. Wintercamping in Kombination mit Skifahren, Langlaufen oder Wellness wird zunehmend nachgefragt.
Camping als generationsübergreifendes Erlebnis
Auffällig ist, dass Camping nicht mehr nur ein Freizeitformat für bestimmte Altersgruppen ist. Auf den Plätzen treffen Senioren, die mit Wohnmobilen unterwegs sind, auf junge Familien im Zelt und digital arbeitende Gäste, die ihren Camper als mobiles Büro nutzen. Diese Vielfalt stellt die Betreiber vor neue Aufgaben in Bezug auf Infrastruktur und Serviceangebote, bietet aber auch Chancen für eine ganzjährige Auslastung.
Campingplätze im Bayerischen Wald verzeichnen eine konstant hohe Nachfrage, insbesondere Anlagen an Seen und mit naturnahem Charakter. Moderne Ausstattung, Nachhaltigkeit und Servicequalität werden von den Gästen erwartet und honoriert. Die Kombination aus Naturerlebnis, Komfort und regionaler Gastfreundschaft macht den Bayerischen Wald zu einer der attraktivsten Campingregionen Deutschlands. Angesichts aktueller Entwicklungen und Investitionen dürfte sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
Die schönsten Wohnmobilstellplätze im Bayerischen Wald – Geheimtipps abseits des Trubels
Der Bayerische Wald gilt seit Jahrzehnten als eine der beliebtesten Campingregionen Deutschlands. Doch während viele Reisende bekannte Plätze rund um Bodenmais, Zwiesel oder den Nationalpark ansteuern, suchen Kenner nach Stellplätzen, die Ruhe, Naturerlebnis und Authentizität verbinden. Abseits der großen Campinganlagen finden sich zahlreiche kleine, liebevoll geführte Stellplätze, die den ursprünglichen Charme des Bayerischen Waldes erlebbar machen.
Natur erleben fernab des Massentourismus
Wer mit dem Wohnmobil reist, schätzt Unabhängigkeit und Flexibilität. Viele Urlauber möchten nicht auf großen Plätzen mit hunderten Parzellen stehen, sondern bevorzugen kleine Stellplätze mit persönlicher Atmosphäre und direktem Naturzugang. Gerade hier kann der Bayerische Wald mit zahlreichen Geheimtipps punkten.
Stellplatz am Bauernhof – Urlaub bei Einheimischen
Besonders beliebt sind Wohnmobilstellplätze direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben. Sie bieten oft nur wenige Parzellen, dafür aber einen unverstellten Blick auf Felder, Wiesen oder Wälder. Neben Ruhe und Natur profitieren Gäste von frischen Produkten wie Eiern, Milch oder selbstgemachter Marmelade. Mancher Hof bietet Führungen oder Einblicke in den bäuerlichen Alltag, was vor allem bei Familien gut ankommt.
Ein Beispiel ist ein kleiner Stellplatz in der Region um Thurmansbang, der nur drei Fahrzeuge aufnimmt und morgens Brötchen vom Dorfbäcker liefert. In den Sommermonaten können Gäste im angrenzenden Hofladen Käse, Wurstwaren und Honig einkaufen. Solche Plätze sind selten in großen Stellplatzführern gelistet, sondern werden meist durch Mundpropaganda weiterempfohlen.
Stellplätze an Naturbadeseen
Ein weiteres Highlight sind Stellplätze direkt an Naturbadeseen. Während große Campingplätze an bekannten Seen im Hochsommer oft ausgebucht sind, gibt es kleine Stellflächen an weniger frequentierten Gewässern, die Ruhe und Badeerlebnis kombinieren. Diese Plätze bieten meist nur Grundausstattung mit Stromanschluss und einer Ver- und Entsorgungsstation, überzeugen dafür aber mit ihrer Lage.
Ein Geheimtipp unter Campern ist ein Stellplatz an einem kleinen Naturbadesee nahe Kirchdorf im Wald. Tagsüber baden Gäste im klaren Wasser, abends genießt man den Sonnenuntergang am Ufer in stiller Atmosphäre. Hunde sind hier erlaubt, was viele Tierbesitzer besonders schätzen.
Wohnmobilstellplätze bei Gasthöfen
Auch Gasthöfe im Bayerischen Wald haben den Trend erkannt und bieten Wohnmobilreisenden Stellplätze direkt auf ihrem Gelände. Meist ist die Nutzung kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr möglich, wenn Gäste im Wirtshaus einkehren. Für viele Camper ist das eine ideale Kombination aus kulinarischem Genuss und sicherem Übernachtungsplatz.
Ein Beispiel ist ein familiengeführter Gasthof nahe Grafenau, der vier Stellplätze anbietet. Abends genießen Gäste bayerische Spezialitäten, morgens gibt es frischen Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf die umliegenden Hügel. Die Besitzer geben gerne Tipps für Wanderungen, Radtouren oder Ausflugsziele in der Umgebung.
Stellplätze am Waldrand
Für absolute Ruhe sorgen kleine Stellplätze am Waldrand. Diese Plätze haben oft keinen Stromanschluss und nur eine einfache Versorgung, eignen sich daher vor allem für autarke Wohnmobile. Der Lohn ist ein Naturerlebnis ohne Trubel. Morgens wecken Vogelgezwitscher und Sonnenstrahlen, abends liegt der Duft von Moos und Kiefern in der Luft.
Ein solcher Stellplatz findet sich nahe dem kleinen Ort Zenting. Er liegt direkt an einem Wanderparkplatz am Rand des Dreiburgenlandes. Nachts hört man hier nichts außer dem Rascheln der Bäume und dem Rufen des Waldkauzes. Für Naturliebhaber ist dieser Platz ein Geheimtipp, der bewusst nicht beworben wird, um seine Ursprünglichkeit zu bewahren.
Warum Geheimtipps so gefragt sind
„Immer mehr Wohnmobilreisende suchen Stellplätze mit individuellem Charakter statt großer Komfortanlagen“, erklärt Anna Putz, Tourismusexpertin bei Tourismus-Marketing Bayerischer Wald. „Sie wollen naturnah stehen, regionale Produkte genießen und mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen.“
Tatsächlich zeigt sich dieser Trend auch in Reiseblogs und Foren. Dort berichten Camper von ihren Lieblingsplätzen und geben gezielt Tipps weiter, um Gleichgesinnten authentische Erlebnisse zu ermöglichen. Häufig bitten sie jedoch darum, Geheimtipps nicht breit zu veröffentlichen, um die Plätze vor Überfüllung zu schützen.
Tipps für Stellplatzsuchende
Wer solche besonderen Plätze finden möchte, sollte abseits großer Buchungsportale recherchieren. Hilfreich sind Gespräche mit Einheimischen, der Blick in regionale Stellplatzführer oder persönliche Empfehlungen anderer Camper. Auch kleinere Tourist-Informationen halten häufig Listen mit Stellplätzen bereit, die online nicht gelistet sind.
Reisende sollten bei der Nutzung solcher Plätze jedoch Rücksicht nehmen: Müllentsorgung, respektvoller Umgang mit Natur und Nachbarn sowie die Einhaltung von Ruhezeiten sind selbstverständlich. Gerade auf privaten Stellplätzen gilt es, die Wünsche der Gastgeber zu achten.
Der Bayerische Wald bietet weit mehr als große Campinganlagen. Die schönsten Wohnmobilstellplätze liegen oft versteckt: auf Bauernhöfen, am Waldrand, an kleinen Seen oder bei gemütlichen Gasthöfen. Sie stehen für Ruhe, Naturverbundenheit und echten Kontakt zu Land und Leuten – Werte, die für immer mehr Camper entscheidend sind.
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