Erschienen am 03.07.2025 um 17:07 Uhr
Bayerischer Wald. Die sanften Hügel, dichten Wälder und klaren Bäche des Bayerischen Waldes locken seit Jahrzehnten Urlauber aus nah und fern an. Doch in den letzten Jahren hat sich ein Trend verstärkt, der der gesamten Region zugutekommt: Camping wird im Bayerischen Wald immer beliebter. Waren es vor zehn Jahren vor allem Dauercamper und eingeschworene Naturfreunde, die ihre Zelte aufschlugen, sind es heute zunehmend Familien, junge Paare und auch Senioren, die ihren Urlaub naturnah verbringen möchten.
Ein Boom mit nachhaltigem Charakter
Die Zahlen der Übernachtungen auf Campingplätzen steigen kontinuierlich. Laut dem Tourismusverband Ostbayern hat sich die Zahl der Camper in den letzten fünf Jahren um knapp 30 Prozent erhöht. Verantwortlich für diese Entwicklung ist nicht nur der allgemeine Trend zum naturnahen Reisen, sondern auch die konsequente Modernisierung vieler Campingplätze. Wo früher einfache Sanitäranlagen standen, finden Urlauber heute komfortable Waschräume, moderne Stellplätze mit Strom und WLAN sowie zusätzliche Angebote wie Naturspielplätze oder Fahrradverleih.
Doch auch Minimalismus liegt im Trend: Immer mehr Wanderer und Radfahrer nutzen die kleinen Trekkingplätze, die ohne Komfort auskommen, dafür aber direkt in unberührter Natur liegen. „Wir beobachten, dass sich Menschen nach Einfachheit und Erdung sehnen“, sagt Anna Putz von Tourismus-Marketing Bayerischer Wald. „Camping bietet genau das: ein unmittelbares Naturerlebnis und gleichzeitig eine flexible, preiswerte Urlaubsform.“
Die Pandemie als Katalysator
Die Corona-Pandemie hat diesen Trend zusätzlich befeuert. Viele Menschen wollten verreisen, aber Menschenmassen meiden und lieber im eigenen Land bleiben. Camping erwies sich dabei als ideale Urlaubsform. Die eigene kleine Parzelle, Distanz zu anderen Gästen und die Möglichkeit zur Selbstversorgung gaben Sicherheit und Freiheit gleichermaßen. Zahlreiche Campingplatzbetreiber berichten, dass Gäste aus ganz Deutschland die Schönheit des Bayerischen Waldes erstmals während der Pandemie entdeckt haben – und jetzt jedes Jahr zurückkehren.
Junge Zielgruppen entdecken das Campen neu
Besonders auffällig ist der Anstieg an jungen Campern. Studierende, Berufseinsteiger und junge Familien, die einerseits preisbewusst reisen, andererseits Wert auf Nachhaltigkeit und Individualität legen, stellen mittlerweile einen großen Teil der Gäste. Dabei ist der klassische Zelturlaub längst nicht mehr die einzige Option. Vans und ausgebauter Camperbus sind vor allem bei Digitalnomaden beliebt, die Arbeit und Urlaub kombinieren. Auch Glamping gewinnt an Bedeutung: Ferien in festen Safari-Zelten, komfortablen Pods oder kleinen Chalets bieten ein naturnahes Erlebnis ohne Komfortverzicht.
Herausforderungen durch den Boom
Der Campingboom ist für die Tourismusregion Bayerischer Wald Fluch und Segen zugleich. Einerseits profitieren Gastronomie, Lebensmittelhändler und regionale Anbieter von dem stetigen Gästezustrom. Andererseits führt die hohe Nachfrage zu Engpässen in der Hauptsaison. Viele Campingplätze melden bereits im Frühjahr „ausgebucht“ für die Sommermonate. Auch die Infrastruktur muss mitwachsen: Müllentsorgung, Parkplätze und die Schonung sensibler Naturräume sind Themen, die Gemeinden und Betreiber gemeinsam angehen.
Nachhaltigkeit als zentrales Argument
Positiv ist, dass die meisten Campinggäste ein hohes Bewusstsein für Nachhaltigkeit mitbringen. Sie reisen mit Fahrrad oder Bahn an, vermeiden Müll, kaufen regionale Lebensmittel und respektieren Natur- und Tierschutzgebiete. Viele Campingplätze im Bayerischen Wald setzen daher verstärkt auf ökologische Maßnahmen, von Solaranlagen über Komposttoiletten bis hin zu Blühwiesen für Insekten.
„Es geht nicht darum, Massentourismus zu fördern, sondern um sanften, nachhaltigen Tourismus“, betont Tourismusexpertin Anna Putz. „Camping ist dafür prädestiniert, denn wer hier Urlaub macht, sucht Ruhe und Natur – und geht in der Regel achtsam mit ihr um.“
Zukunftsaussichten: noch mehr Vielfalt
Auch in den kommenden Jahren rechnet die Branche mit einem anhaltend hohen Interesse. Neue Angebote wie Yoga-Retreats auf Campingplätzen, geführte Wanderungen ab dem Platz oder kulinarische Events mit regionalen Produkten sollen weitere Gästegruppen ansprechen. Besonders beliebt ist der Bayerische Wald bei Gästen aus Bayern selbst, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Aber auch Urlauber aus Tschechien und Österreich entdecken die Region zunehmend.
Die Verantwortlichen im Tourismus-Marketing wollen dabei jedoch bewusst keine aggressiven Wachstumsstrategien verfolgen. Vielmehr geht es darum, Qualität statt Quantität zu bieten, die bestehenden Plätze behutsam zu erweitern und gleichzeitig den Charakter der Region zu erhalten.
Ein Trend, der bleibt
Camping ist längst kein Nischenprodukt mehr, sondern hat sich zu einer festen Größe im Bayerwald-Tourismus entwickelt. Ob einfache Zeltwiese, gemütliches Glamping-Chalet oder Trekkingplatz mitten im Wald – für jeden Geschmack und Geldbeutel gibt es das passende Angebot. Das einfache Leben unter freiem Himmel, das Kochen am Gaskocher und das abendliche Sitzen am Lagerfeuer – all das ist mehr als nur Urlaub. Es ist für viele Menschen ein Lebensgefühl, das sie nicht mehr missen wollen.
Die besten Campingplätze im Bayerischen Wald
Camping im Bayerischen Wald begeistert Naturliebhaber mit einer einzigartigen Mischung aus Ruhe, Aktivität und ursprünglicher Natur. Die Region bietet zahlreiche Campingplätze, die ideal für Zelt, Wohnmobil oder Caravan geeignet sind. Besonders beliebt ist Camping direkt am See, wie am Großen Arbersee oder am Drachensee, wo man morgens mit Blick aufs Wasser aufwacht. Viele Plätze verfügen über moderne Sanitäranlagen, Stromanschluss und WLAN, was komfortables Campen ermöglicht. Für Wanderer bietet Camping im Bayerischen Wald den optimalen Ausgangspunkt für Touren zum Großen Arber oder zum Lusen. Auch Familien schätzen Campingplätze mit Spielplätzen, Kinderanimation und Naturlehrpfaden. Wildromantisches Zelten am Waldrand, komfortables Wohnmobilstellplätze-Camping oder Caravanstellplätze mit Panoramablick – die Vielfalt ist groß. Wer Camping mit Wellness verbinden möchte, findet Plätze mit Sauna und Schwimmbad. Zudem bieten zahlreiche Campingplätze im Bayerischen Wald regionale Gastronomie oder Brötchenservice. So bleibt Camping flexibel und naturnah zugleich. Hunde sind auf vielen Plätzen willkommen, was Camping mit Hund entspannt macht. Für Abenteuerlustige gibt es Naturcamping ohne Parzellierung mitten im Wald. Camping im Bayerischen Wald bedeutet Erholung pur, egal ob man Ruhe sucht oder aktiv die Natur erkundet.
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